Ehrenamt

Facetten eines vielfältigen Miteinanders – Füreinander da sein

Ehrenamtlich Tätige wollen sich für das Gemeinwohl einsetzen, Menschen helfen, Sinnvolles tun. Die Mitarbeit ehrenamtlich Engagierter ist für alle Beteiligten ein Gewinn und eine Bereicherung, bringt viel Lebenserfahrung und Freude mit sich, bedeutet auch gleichzeitig für Menschen Zeit zu haben, die nicht mehr am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.

Soziales Engagement macht nicht nur Spaß und schenkt neue Erkenntnisse, es führt Menschen zusammen und bietet Qualifikationsmöglichkeiten. Es hält aktiv und erfordert oft auch professionelle Zusammenarbeit.

Das Ehrenamt ist ein wichtiger Bestandteil des alltäglichen Miteinanders im Wohn- und Pflegezentrum St. Mauritius in Medebach. Durch die Mithilfe und Unterstützung von Ehrenamtlichen ist es möglich unseren Bewohnern Anerkennung und Aufmerksamkeit über das sonst mögliche Maß hinaus zu schenken und im höheren Maße Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben zu geben. Das Ehrenamt stellt so einen wichtigen Bestandteil des alltäglichen Miteinanders dar.

Um die Facetten dieses vielfältigen Miteinanders und das Engagement der Caritas-Konferenz St. Peter und Paul Medebach zu würdigen, wurden die Mitarbeiterinnen der Caritas-Konferenz für den Pauline-von-Mallinckrodt-Preis 2010 vorgeschlagen. 

Mitwirken im Wohn- und Pflegezentrum St. Mauritius

Derzeit gibt es 28 Mitarbeiterinnen der Caritas-Konferenz die in verschiedenen Bereichen in der Einrichtung in Medebach tätig sind und die Bewohner und Bewohnerinnen unterstützen. Vielfältig werden die Besuche gestaltet, die Abwechslung und Freude in das Alltagsleben der Bewohner bringen. Eigene Vorlieben und Stärken werden bei den Diensten mit eingebracht, so dass neben den individuellen Einzelbesuchen (Patenschaft) auch für Gruppen Angebote stattfinden.

Die Damen der Caritas-Konferenz gehen mit den Bewohnern spazieren, reden mit ihnen, spielen gemeinsam oder lesen ihnen etwas vor. Backen, singen und pflegen persönliche Kontakte zu den Bewohnern, bieten soziale Unterstützung, Anteilnahme und Zuwendung. Durch ihren Einsatz wird die Auswahl an kulturellen Angeboten erweitert oder machen diese für die Bewohner erst zugänglich. Gleichzeitig sind sie wichtige Ansprechpartner und Bezugspersonen. Durch eine gezielte Besetzung der unterschiedlichen Bereiche lassen sich individuelle Fähigkeiten sinnvoll einsetzen und das Ehrenamt stellt eine Bereicherung für beide Seiten dar.

Ansprechpartnerin für alle Bereiche ist Frau Annemarie Schüngel, 1. Vorsitzende der Caritas-Konferenz St. Peter und Paul in Medebach (Tel.: 02982/1253).

Das Projekt  im Altenheim gibt es schon viele Jahre und wurde im Jahr 2009 um eine handwerkliche Töpfergruppe erweitert. Unter dem Leitgedanken „Was können ältere Hände noch leisten?“ konnte so das vielfältige Angebot um ein weiteres kreatives Gruppenangebot zur Förderung der motorischen und koordinativen Fähigkeiten erweitert werden. Auch wurde ein niedrigschwelliges Betreuungsangebot zur Entlastung pflegender Angehörigen als weitere Initiative aufgenommen und angeboten. In Qualifizierungskursen haben sich die Frauen der Caritas-Konferenz auf dieses zusätzliche Angebot vorbereitet. Mit diesem Projekt konnten auch neu gewonnene Freiwillige für die Aufgaben begeistert werden. Besonders hervor zu heben ist, dass auch Arbeitsmaterialen für die Angebote von der Caritas-Konferenz bereitgestellt und die Kosten übernommen werden. Auch bei der Anschaffung von Geräten, Instrumenten oder Gymnastikmaterialien wird die Einrichtung tatkräftig unterstützt.

„Mithilfe von Außen ist jederzeit willkommen“ sagt die Dipl.-Sozialpädagogin der Einrichtung und ergänzt: „Die Formen, in denen Ehrenamt geleistet wird, sind mannigfaltig und stellen eine Bereicherung des Alltags in unserer Einrichtung dar. Ein Zeichen, dass das Miteinander funktioniert und wirklich praktiziert wird“.

Facetten eines vielfältigen Miteinanders

Die Damen von der Caritas-Konferenz engagieren sich auf vielfältige Arten und die Bereiche, aus denen die Ehrenamtlichen ihr Wissen einbringen sind weitreichend und so kommt beispielsweise auch der geistige Anspruch in Lesungen nicht zu kurz. Jeder kommt auf seine Kosten und Langeweile ist an den abwechslungsreichen Vorlesenachtmittagen garantiert ein Fremdwort.

Einige Frauen unterstützen die Mitarbeiter in der Heimwäscherei bei Näh- und Flickarbeiten, reparieren Reißverschlüsse und weiten Hosen – dabei scheuen sie keine Überstunden, damit wirklich alle Bewohner zufrieden sind. Und die Anprobe, ob alles richtig sitzt erfolgt direkt vor Ort. Alle zwei Wochen donnerstags besuchen vier bis fünf Damen die Einrichtung. Im Gepäck haben sie ihre Gitarren, Noten und viel Freude am Musizieren. Gemeinsam mit einer Gruppe stimmen sie teils fröhliche, teils nachdenkliche Lieder an. Für jeden Geschmack ist etwas dabei: Das Repertoire reicht von Schlagern wie „Pack die Badehose ein“ oder „Lilli Marleen“ über Seemanns- und Wanderlieder bis hin zu altbekannten Volksliedern. Die Freude an der Musik überträgt sich von den Caritas-Frauen auf die Bewohner, die voller Begeisterung mitsingen und mitklatschen. Nicht selten werden bei den Senioren durch die Lieder Erinnerungen an alte Zeiten geweckt, in denen das Singen von Volksliedern in Familie und Schule noch gang und gäbe war. „Weißt du noch damals, als unser strenger Oberlehrer mit uns die Lieder einstudiert hat?“, fragt eine der älteren Damen ihre Freundin. Ein glückliches und zufriedenes Lächeln macht sich auf ihren Gesichtern breit. Und man ist mit Stolz erfüllt, das man noch alle fünf Strophen auswendig hinbekommen hat. Die Nachmittage vergehen wie im Fluge, aber die Lieder hallen im Gedächtnis der Bewohner lange nach. Und alle freuen sich, wenn es in zwei Wochen wieder heißt: „Singen mit den Caritas-Frauen“.

Genauso beliebt wie das Singen ist das einmal im Monat stattfindende Waffelbacken. Wenige Minuten nachdem die Caritas-Frauen das Haus betreten haben, verbreitet sich ein leckerer Duft im ganzen Haus. Für die Bewohner und Gäste sind die frisch gebackenen Waffeln eine besondere Abwechslung. In der geselligen Atomsphäre des Foyers, in dem die Waffeln wahlweise mit Kirschen, Preiselbeeren und Sahne zubereitet werden, nimmt sich der eine oder andere gerne eine mehr. Durch den unermüdlichen Einsatz an den Waffeleisen ist aber immer genug für alle da. Dazu gibt es Kaffee, einige gemeinsame Lieder und jede Menge Gesprächsstoff. Am Ende des Tages sind alle satt und zufrieden.

Mit Spaß bei der Sache

Die Damen von der Caritas engagieren sich darüber hinaus noch auf vielfältige andere Arten: In wöchentlichem Wechsel stehen Besuche bei Bewohnern auf dem Programm, sie führen nette Gespräche, spielen „Mensch ärgere dich nicht“ oder gehen bei gutem Wetter spazieren. Auf diese Weise ergibt sich eine sehr persönliche, individuelle Betreuungssituation, von der die Bewohner profitieren. Aber auch die Unterstützung von speziellen Trainingsprogrammen zur Verbesserung der Muskelkraft, der Balance und der Koordination sowie gymnastische Übungen gehören zum Tätigkeitsfeld der Ehrenamtlichen. 

Aber auch die Bewohner der Einrichtung geben ihre Erlebnisse und Erfahrungen weiter. Regelmäßig besucht „Oma Elfriede“ das Familienzentrum Maris Stella in Medebach. Sie singt und bastelt mit den Kindern und gibt so ihre Weisheit, ihr Wissen, die  Lebenserfahrung und die vielfältigen Begegnungen an die Kinder weiter. Durch regelmäßige Besuche der Kinder bei den Senioren wird das Miteinander von Jung und Alt gefördert.

Nachfolgend sind die Angebote, die den wesentlichen Bestandteil des Engagements darstellen im Überblick aufgeführt:

  • Übernahme von Patenschaften,
  • Mitgestaltung von kulturellen Veranstaltungen, Gottesdiensten, Ausflügen und Festen,
  • Begleitung bei Spaziergängen und Rollstuhlbegleitung,
  • Teilnahme an Gesprächskreisen
  • Nähkreis
  • Durchführung von Gesellschaftsspielen, vorlesen, singen und musizieren,
  • Waffelbacken
  • Töpfergruppe, Gestaltung (Leitgedanken:
  • Bastelgruppe, Seniorengymnastik, Literaturgruppe,
  • Unterstützung bei der Heimzeitung
  • Begleitung in der letzten Lebensphase

Zielbeschreibung:

Die Bereitschaft sich für andere in einer besonderen Lebenslage aktiv und zuverlässig tätig zu engagieren und aus eigener Erfahrung sowie der Erfahrung anderer zu lernen ist sicherlich ein Gedanke für den persönlichen Einsatz. Die Beteiligten lernen ihre eigenen Grenzen kennen und haben die Möglichkeit bei einer möglichen Überforderung oder Überschätzung Hilfe einzufordern. Die Ehrenamtlichen treffen sich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch, um über die Erlebnisse, die Erfahrungen zu sprechen und Fragen auszutauschen.

Die Koordination der vielfältigen Angebote obliegt den Mitarbeitern der Einrichtung. Sie betreuen die Ehrenamtlichen bei Gruppentreffen, unterstützen gemeinsame Aktivitäten, schaffen weitere Beteiligungs- und Mitgestaltungsmöglichkeiten, sorgen für die Einsatzplanung und wirken mit bei Fragen rund um die ehrenamtliche Arbeit. Es wird durch den Einsatz von ehrenamtlichen Mitarbeitern eine hohe Anbindung an das Gemeinschaftsleben der Gemeinde sichergestellt. Auch wird bei der Arbeit der Ehrenamtlichen darauf geachtet, dass die Bewohner die Privatsphäre aktiv mit gestalten können und  ihren Ablauf selbst bestimmen können. Die Selbstbestimmung steht im Vordergrund.

Insbesondere eine für Ehrenamtliche und Einrichtung gleichermaßen zufrieden stellende Einsatzplanung zu gewährleisten ist von hoher Priorität, um eine hohe Zufriedenheit aus der ehrenamtlichen Tätigkeit zu gewinnen. Hierzu gehört auch die Anerkennung und Wertschätzung der ehrenamtlichen Arbeit durch Hauptamtliche, da ohne dieses freiwillige Engagement ein solch abwechslungsreiches Angebot nicht sichergestellt werden könnte. Ein guter Informationsfluss zwischen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitern/rinnen ist daher unabdingbar, um neue Ehrenamtliche hinzuzugewinnen, die Qualität zu verbessern und das ehrenamtliche Engagement mit den Aufgabenfeldern der Hauptamtlichen in Einklang zu bringen.

 „Unsere Türen stehen für Sie offen!“   

Caritas-Konferenz St. Peter und Paul Medebach

 

Interessierte wenden sich an:

St. Mauritius Wohn- und Pflegezentrum

Prozessionsweg 7
59964 Medebach
Tel.: 02982/4060

e-mail: altenheim-medebach@t-online.de